Team Bittel
 

24.06.2017 - 24 h-Wanderung durch Fichtelgebirge, Steinwald, Teichlandschaft + Waldnaabtal  

Autor:  GottfriedOel   E-Mail: Gottfried.Oel@medbo.de
Letzte Änderung: 19.08.2017 23:27:30

Solche Events finden häufiger statt bei Gottfried - Wer Interesse hat, bitte melden!
Dies ist der Ablaufplan der letzten 24-h-Wanderung

Zuerst der Pausenplan:

12:00 Uhr Treffen und gemeinsames Briefing mit Kaffee und Kuchen / oder wenn Hunger da ist, vielleicht eine Würstelbrotzeit (1. Versorgung)

13:00 Uhr Gemeinsamer Aufstieg zum Rudolfstein, Drei Brüder, Rudolfsattel auf den Gipfel des Schneebergers, Nußhart, Seehaus (Gastwirtschaft – aber nicht anfahrbar. Da wir einige Stunden unterwegs sind, ohne auf die Versorgungsfahrzeuge zu treffen, sollte jeder für die Zeit vom Aufbruch bis zur ersten großen Verpflegung eine Brotzeit und wichtig viel zu Trinken im Rucksack dabei haben). Aussichtsturm Schneeberg.

18:00 Uhr Ankunft am Silberhaus (an der Bundesstraße, großer Parkplatz – große Versorgung mit Wanderbrotzeit

21: 00 Uhr Wurmlohpass – 3. Versorgung und Aufsteig auf die Kössaine

22:00 Uhr Ankunft auf der Kössaine (Wirtshaus und Aussichtsturm)

23:00 Uhr Ankunft in Schurbach, Wanderparkplatz, Nachtruhe, Essen, Grill, Feuer usw. (25 zurückgelegte Gebirgskilometer)

3:00 Uhr Shuttle zum Wanderparkplatz Steinwald (Michael hat seinen Bus hier geparkt und unterstützt den Shuttle, ca. 8 bis 9 km)

Vielleicht ein Auferstehungskaffee!!!!

4:00 Uhr Aufstieg zum Gipfel des Steinwaldes, Sonnenaufgang auf dem Oberpfalzturm

6:00 Uhr Frühstück an der Ruine Weißenstein mit weiter Aussicht (Überdachter Rastplatz, Anfahrt verboten, aber machbar, Strafe max. 15 Euro)

9:00 Uhr Abstieg bis Friedenfels (Möglichkeit wieder auf den Transport zu treffen) – Die Wälder und Berge liegen hinter uns. Auch in die Teichlandschaft können uns die Autos nicht folgen….

12:00 Uhr Wir haben die Teichlandschaft durchquert

13:00 Uhr Ankunft an der Blockhütte, Waldnaabtal (sehr schönes Ausflugslokal am Fluss). Die Wanderung kann nun hier beendet werden oder wenn wir zeitlich im besseren Rahmen sind, wäre natürlich Johannestal klasse.

Das angestrebte Ziel Johannestal ist auf einer schönen Wiese gelegen noch fünf Kilometer entfernt




Und die Versorgung:

a.) Ganz wichtig eine gute Stirnlampe, alternativ eine Taschenlampe (verpflichtend, sonst kommt man im Wald in der Nacht keinen Schritt weiter).

b.) Gutes Schuhwerk (auch Wechselschuhe). Die Wege haben z. T. alpinen Charakter, Wanderwege, Trails, Steinstufen, Hindernisse usw.

c.) An die Witterung angepasste Wanderkleidung (auf den Gipfeln kann es frisch werden und in der Nacht).

d.) Ein bequemer Wanderrucksack, um Brotzeit, Trinken und ggf. Wechselkleidung unterzubringen. Der Hauptrucksack wird ja in den Begleitfahrzeugen transportiert

e.) Für die Nachtruhe: ISO Matte und ggf. Schlafsack

Bericht aus den Pfadfinderläufen von Michael und Gottfried (13.03.2017 von Bhf Windischeschenbach nach Wiesau, 24 km) / vom Silberhaus über die Kössaine zur Platte zum Bahnhof Wiesau 40 km / von Weißenstadt zum Seehaus und zurück, 22 km / 08.05.2017 zuletzt von Friedenfels zur Ruine Weißenstein und zurück 12 km)

Anfahrt:

a.) Gemeinsam mit dem Zug von Bhf Regensburg nach Bhf Marktredwitz. Abfahrtsbahnhof ist dann nach der Wanderung der Bhf. Wiesau. Shuttle von Marktredwitz zum Campingplatz Weißenstätter See wird von Gottfried organisiert mit einem Sammeltaxi. Hier können noch einmal Kosten von jeweils pro Person ca. 5 Euro entstehen.

b.) Wer sein Auto am Bahnhof Wiesau parkieren möchte, kann dann auch mit dem Zug nach Marktredwitz fahren und dort mit denen aus Regensburg eintreffen. Das hat den Vorteil, dass man dann am Sonntag nicht mehr auf den Zug warten muss, sondern gleich sich ins Auto setzend, Richtung Heimat fahren oder gefahren werden kann.

c.) Die Zugverbindungen müssen noch vereinbart werden. Bitte beachten, dass ein Treffen um 12:00 Uhr bereits stattfindet. Der Transfer vom Bahnhof in Marktredwitz mit Bestellung Taxi usw. dürfte mind. 25 min. in Anspruch nehmen.

d.) Diese beiden Varianten (also ganz auf Zug oder Auto in Kombi mit Zug) wäre vorzuschlagen. Keiner sollte sein Auto in Weißenstadt haben oder dort parkieren, höchstens er kann von Angehörigen o. a. dorthin wieder zurückgebracht werden. Wir sind dann 60 km vom Auto entfernt. Ein Schuttle zurück ist vom Veranstalter nicht vorgesehen. Lediglich natürlich das Shuttle zum Bahnhof Windischeschenbach, dass dann nach Beendigung der Wanderung nur 3 rsp., 7 km entfernt liegt.

Das Shuttle zwischen Fichtelgebirge und Steinwald wird durch den Begleitdienst und mittels Michaels „Nuget“ durchgeführt





24 h Wanderung vom Weißenstätter See (Weisenstadt) bis Johannistal (Bei Windischeschenbach), ca. 60 km / 1100 hm



Der Weg führt uns diesmal durch die Berge des Fichtelgebierges und des Steinwaldes. Abwechslungsreich sind die zu durchwandernden Landschaften, die im Verlauf von 24 Stunden uns ihren einmaligen und großartigen Reichtum offenbaren: Berge und Waldhöhen in unwegsamen Trails, Aufstiege und Abstiege über granitenen Wegeuntergrund, dann durchqueren wir die weite Teichlandschaft im Tirschenreuther Becken, am Ende wartet noch das Waldnaabtal, tief eingeschnittenes Idyll einer ursprünglichen Flusslandschaft.

Der Weg beginnt am Campingplatz in Weißenstadt am Stausee der Eger. Zuerst über Forststraßen, die sich schnell in der Höhe verlieren, stoßen wir auf steinigen Pfaden zum Rudolfstein vor, wo ganz plötzlich aus dem dichten Wald wie von Riesen hochgetürmte Steinkegel hervorschauen, granitene Überbleibsel eines Urgebirges. Wenn wir uns an diese fremdlichen Steintürme gewohnt haben, finden wir nur wenige hundert Meter weiter die „Drei Brüder“, ebensolche bestaunenswerte Türme aus der Urzeit. Über den Rudolfsattel steigen wir über eine breite „Panzerstraße“, die man aus militärischen Erwägungen in der längst vergangen Zeit des kalten Krieges gebaut hat zum Gipfel des Schneeberges hinauf. Wir haben die 1000 m Grenze nun durchschritten und über den Aussichtsturm hinab schauend liegen uns, hoffentlich hat es keinen Nebel, die in Hufeisenform gebildeten Waldberge des Fichtelgebirges zum Staunen nahe. Der Ochsenkopf wäre zum Greifen nahe, würden wir uns in diese Richtung fortbewegen.

Auf immer engeren Pfaden mit vielen Granitfelsen, die schwerlich umgangen oder über die hinab und hinauf man sich fortbewegen muss, geht der Weg durch den engen Tann zum Nußhart, ein verblockter Gipfel aus unsortiert durcheinandergeschmissenen und aufgetürmten Granitblöcken mit schönem Ausblick über das Waldmeer. Endlich taucht nach gut 9 km jetzt die erste Rast auf, das Seehaus. Waren wir bislang von der Weißenstäter Seite herauf alleine unterwegs, so finden wir auf einmal auf einer freien Almwiese ein altes Wirtshaus mit einem Pächterpaar, bei denen beiden Jugendlichkeit und Idealismus mit Tatkraft eine harmonische Einheit eingegangen ist.

Noch 3km weiter und wir können zum ersten Mal unsere Belgeitfahrzeuge an der Bundesstraße aufsuchen. Sie warten am Silberhaus auf einen großzügigen Parkplatz. Mark und Susanne, Ankes Eltern werden uns ein stärkendes Wanderabendessen zubereitet haben. Es gibt nun auch die erste Möglichkeit Zugriff auf die eigene Kleidung und die Rucksäcke zu haben. Brauchst du andere Schuhe, war dir zu warm, hast du im kalten Wind ein wenig gefroren, willst du in kurzer Hose weiterlaufen, hast du an die Sonnencreme auch gedacht?.

Die hohe Mätze ist der nächste Gipfel, den wir in der Waldeinsamkeit und bei sinkender Sonne erreichen. Man sieht jetzt schon hinüber zum Gipfel der Kössaine, die den äußersten Hufeisenring des Fichtelgebirges begrenzt und zu dessen gastlicher Wirtshaushütte wir über den Wurmlohpass aufsteigen müssen. Auch hier ist eine große Pause vorgesehen und wir treffen unsere Begleitfahrzeuge wieder.

Oben auf dem Aussichtsturm ist der Rundblick großartig. Im Osten das Erzgebirge, der Kaiserwald in Tschechien ist zu sehen, bei Neualbenreuth steht der Tillenberg als geographischer Mittelpunkt in den dunklen Himmel, im Norden verfolgen wir unseren Weg, den wir gekommen sind, zurück zum Schneeberg, der uns nun sehr nahe gegenüberzuliegen scheint. Im Westen blendet vielleicht eine niedrig stehende Sonne, bemerkenswert in der Ferne das Profil des ….., einer von zwei oberfälzischen Vulkanbergresten. Und ja, natürlich, der Blick nach Süden geht in die Oberpfalz hinüber, der Steinwald ist in 15 km Entfernung mit der höchsten Erhebung der „Platte“ deutlich und nachhaltig anzuschauen, muss er ja auch noch von uns überschritten werden.

Der Abstieg hinunter nach Kössain und zum Parkplatz ist leicht, vielleicht spürt man die Schwäche in den Knien oder das Muskelreißen in den Oberschenkeln. Aber das wissen wir, eine 24 h Wanderung ist ohne Anstrengung nicht zu durchwandern. Und: Diese Wanderung ist kein Bußgang, sie erhebt keinen Anspruch auf Leistungsbeweise, individuellen Ehrgeiz fördern wir nicht, Helden küren wir nicht auf dieser Wanderung. Nach seinen Bedürfnissen und seinen Fähigkeiten sollte jeder von uns bedacht sein, nur dass sich zuzutrauen, was er sich antun möchte. Schließlich gibt es ja auch die Begleitbusse, die für Unterbrechungen und ggf. auch einen Aussetzen für eine oder mehrere Etappen zur Verfügung stehen.

Von Weißenstadt bis zum Seehaus sind es 12km

Vom Seehaus bis zum Silberhaus sind es 3km (1. Break)

Vom Silberhaus bis zum Wurmlohpass sind es 6km (2. Break)

Vom Wurmlohpass bis zum Kössainegipfel sind es 2km

Vom Kössainegipfel bis nach Kössain 2km (3. Break) __________________ 25 km

Jetzt am großflächigen Parkplatz wollen wir überlegen:
A) Machen wir eine größere Rast mit Lagerfeuer und Würstelgrill und wer mag und wem es nicht schadet, kann auch ein Wanderbierchen genießen oder
B) treibt es uns gleich weiter. Dazu müssten wir nun durch eine wellige Senke zwischen Fichtelgebirge und Steinwald mit mehreren Auf und Abs marschieren bis wir, durch hundelose Bauerngehöfte und über wackelige Fußbrücken eine Bahnlinie überquerend, auf die Nordflanke des Steinwaldes treffend diesen auf kieseligen Forstautobahnen schlaftrunken höhersteigen.

(Von Kossain bis zum Wanderparkplatz Aufstieg Steinwald 8km ist wohl ein Shuttle mit PKW) (entfällt zum Gehen)

Oder wir planen also eine Nachtrast und überbrücken diese Entfernung (der Weg wird sonst zu lang um rechtzeitig in Johannistal anzukommen), indem wir ein Shuttle einrichten mit dem jeder zum Wanderparkplatz Steinwald gefahren werden kann und wir sind gemeinsam vereint zum Oberpfalzturm hinaufzuwandern, wo wir im ersten zaghaften Frühlicht wie Adler unsere Seelen hinausschicken in einen neuen Tag und ein unfassliches Schauspiel der Neugeburt eines wiederholten Tages geboten bekommen. Den Turm zu besteigen kostet etwas Mut. Die Höhe ist allgegenwärtig. Durch seine filigrane Bauweise schaut man immer in die Tiefe, auch die Stufen sind gittrig. Oben ist dann aller Schrecken vergessen.

Vom Wanderparkplatz zum Gipfel des Steinwaldes 4km (4. Break / 1. Frühstück)

Ein Frühstück am Gipfelplateau unterhalb des Oberpfalzturms stärkt uns und vertreibt die vielleicht zu eng aufgerückten Waldgeister zurück in ihre unterirdischen Steinpaläste. Der Abstieg über die Burgruine Weißenstein geht nun langsam voran. In Weißenstein muss man wieder die geräumigen Überreste bewundern, wie Burgen von genialen Baumeistern einfach mit dem Fels kombiniert worden sind, ist recht bemerkenswert. Auch wilde, in ihrer schwarzen Erstarrung noch erotisch und schrecklich zugleich, Waldschönheiten sind an der Burgmauer versteinert zu bewundern.

Jetzt folgen wir hinunter bis nach Friedenfels dem markierten Steig des Goldsteiges, der folgten wir ihm stur und widerspruchslos weiter, uns bis Passau hinunter bringen würde. Für einen Besuch in der regional berühmten Brauerei Friedenfels ist es leider noch ein wenig zu früh, auch für einen Sonntagmorgen.

Von der Platte bis nach Friedenfels 7km (5. Break / 2. Frühstück)

Nun ist es Zeit aus den Wäldern heraus ins Freie zu kommen, dass es auch noch gibt. Ganz eben geht es dahin, nach einiger Zeit tauchen wir ein in das Teichgewirr des Tirschenreuther Beckens. Dieses Becken ist von den Höhen von Fichtelgebirge, dem Steinwald und den Oberpfälzer Grenzbergen zu Tschechien hin eingekreist, einen Abfluss gibt es hier nur nach Süden, der bis in das Regensburger Becken reicht, weil die gelegenen Höhenzüge keine andere Möglichkeit mehr gestatten. Hier befinden wir uns im Zentrum der bayerischen Karpfenzucht. Auf die „Ernte“ im Oktober können wir nicht warten und es ist auch versöhnlicher sich über blitzenden Sonnenstrahlen das lustvolle Leben der Fische unter Wasser vorzustellen. Gut, es scheint nicht mehr so spannend zu sein unser Wandern, denn die Landschaft, sich einmal an das neue Profil gewöhnt, bleibt lange einförmig und ziemlich überraschungsfrei. Wenn die Müdigkeit durch den Schlafmangel den Reizgrund für einfaches und spontanes Lachen nun deutlich herabgesetzt hat, treten bei uns allen wieder Stimmungen leichter auf, die uns wach machen und uns den Spaß einfach zurückgeben. Wir überqueren die Autobahn Regensburg – Hof und es gibt eine wohlverdiente Pause in Spiegeldorf, da sind wir jetzt auf dem Trockenen, wieder Hügelland, dem Sumpf entwichen werden wir froh sein.

Von Friedenfels nach Falkenfels 12km

Es geht etwas spannender weiter, weil wir in das Flusssystem der Waldnaab eintreten. Der Fluss ist verblockt mit Granitfelsen, die Pfade am rechten Ufer sind zuerst ausschreitend zu bewältigen, dann weiter drinnen werden die Wege am rechten Flußufer abwärts Pfade, Felstrümer so hoch wie Häuser müssen umgangen werden. Das Flusstal ist wuderschön, jede Kurve ist interessant, man schaut, immer noch Überraschungen erwartend, gespannt was kommt. Das Blockhaus ist wohl mit Ausflüglern am Sonntag überfüllt. erscheint auch in einer neuen Perspektive,

Von Falkenfels zur Blockhütte (Waldnaabtal) 3km

Je nach Dauer und Zeit und Lust der einen und der anderen, könnte die Wanderung hier zu Ende sein – muss dann flexibel und gemeinschaftlich je nach Stand der Situation verhandelt werden.

Finale: Wer es jetzt leichter mag, wechselt am nächsten Fußgängersteig über die Waldnaab die Flusseite. Links abwärts geht es auf einem Fahrweg sehr entspannt dahin. Man muss ja nicht immer über das ganze Wurzelwerk der Welt steigen, um forwärtszukommen. Es zieht sich, ja das muss uns nun bewusst sein. Lass es geschehen, denke nicht an das Ziel, das Gehen ist wie Traumwandeln. Man folgt nicht mehr analytisch mit dem Bewusstsein seinen Schritten, die Schritte sind autonom vom zentralen Nervensystem, sie bewegen sich einfach im Einen fort ohne dass es dazu einen bewussten Impuls bräuchte. Und vielleicht jetzt, erst jetzt zeigt sich der Vorgang des Gehens als ein Gehen an und für sich unbewusst.

Von der Blockhütte nach Johannistal 5km

Johannistal auf der grünen Wiese. Wir sind da. Bänke, Getränke, Freunde. Es folgt ein Abschied bis auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr zu einem neuen Wanderabendteuer über 24 h.

 
[team/fuss.htm]