Team Bittel
 

27. 04.2008 - Spendenlauf Würzburg - 21km  

Autor:  HeikeHeller   E-Mail: Globetrotl§aol.com
Letzte Änderung: 29.04.2008 12:23:41

Wenn jemand schwer krank ist, dann ist Zeit plötzlich anders zu sehen. - Schön diesen Leuten helfen zu können mit unserer Spende. Und Spaß hatten wir dabei auch jede Menge.
Dietmar Mücke, der barfuß laufende „Pumuckl“, kennt eine Unmenge Leute, darunter auch Erwin Bittel. Erwin kennt ebenfalls unzählige Menschen, so auch mich. Bevor ich Erwin persönlich kennenlernen durfte, hatte ich mehrfach seine Internetseite besucht. Ein schier unendlicher Fundus an wunderbaren Berichten von ihm und Teammitgliedern. Die meisten davon sind zudem reichlich bebildert. Persönlich kennengelernt hatte ich Erwin beim Fränkische-Schweiz-Marathon im September 2007. Meine Laufdistanz von 26km entpuppte sich als unterhaltsam und kurzweilig, so daß ich spontan ein Teambittel-Fanmitglied wurde.

Eines Tages erreichte mich über das Team-Bittel-Netzwerk eine Mail von „Laufmalwieder“, der Homepage von Dietmar in welcher er für München zum Spendenlauf aufrief. Aber für München hatte ich mich ein paar Tage zuvor selber schon angemeldet. Doch es gab bereits Folgetermine. Einer davon war Würzburg. Das Motto: „Wir alle laufen für die Hoffnung Krebskranker“. Dieser Satz spukte mir ein paar Tage lang im Kopf herum. Hatten doch einige meiner Liebsten selber leidvolle Erfahrungen mit diesem Thema machen müssen.

Dann waren die Würfel gefallen. Ja, auch wenn ich nicht der „Spring-ins-Feld" bin, werde ich mich auf dieses Abenteuer einlassen. Klare Vorstellungen hatte ich unverzüglich für die Maskerade: Spenden erbeuten, daß ist eindeutig ein Fall für Piraten. So fertigte ich mir eine schwarze Schärpe mit Totenkopf und dem Text „Spendenpirat“ an. Kopftuch mit integriertem Ohrring umgebunden, Augenklappe angelegt und etwas Schminke aufgetragen, dann konnte es los gehen. Ach ja, zum Spenden fischen brauchte ich natürlich noch ein handliches, kleines Fischfangnetz.

Treffpunkt war am Sonntag um 9:15 Uhr im Zelt der Startnummernausgabe bzw. am Stand der Uniklinik auf der Marathonmesse. Die Spaßstaffel bestand aus 11 Läufern. Fünf hatten sich für den HM der Rest für die volle Distanz entschieden und selbst die Sonne mußte lachen, als sie Biene Maya, Clown, Schonsteinfeger, ein weiß-blaues Dirndl, Undercover-Agent mit Hut und Trenchcoat sah. Die Gruppe verbreitete beste Laune und war vor Tatendrang kaum zu bremsen. Unglaublich, was es alles für Menschen gibt.

Zehn Uhr, von Böllerschüssen begleitet startete der erste Pulk – die Schnellen. Klar, daß wir diese Teilnehmer passieren ließen. Dann war unsere Zeit gekommen. Anfangs kostet es schon ein wenig Überwindung die Zuschauer anzusprechen und zu fragen, ob sie spenden möchten. Auch mußte ich feststellen, daß man unbedingt mehr Zeit einplanen muß, um sich und seinem Anliegen Gehör zu verschaffen. Dann braucht es auch etwas Zeit, bis nach der Geldbörse gesucht wird und dann muß auch noch die richtige Münze gefunden werden. Nein, Zeit darf hierbei wirklich keine Rolle spielen. 2x lief ich nochmals zurück um die Spende in Empfang zu nehmen.

Zeit, was ist das eigentlich? Auch wenn es keine Materie ist, so verhält es sich mit ihr ähnlich. Glaubt man selber noch genug davon zu haben, teilt man sie eher mit jenen, deren Lebenszeitkonto droht in eine Schieflage zu kommen. Mitunter wurde es schon recht zäh und mühsam noch Spendenwillige zu finden. In einigen Straßenzügen war offensichtlich, daß die Menschen ihre eigenen Probleme haben, oder wenn Streckenabschnitte zum wiederholten Male von uns Spendensammlern belaufen werden mußten. Da fragte ich dann lieber gleich, ob die Spendensammler schon vorbeigekommen sind. Immer auf der Suche nach neuen, spendenfreudigen Zuschauern kam ich ins Staunen, als auf einmal das km18-Schild auftauchte. Nur noch 3km und dieses Abenteuer ging zu Ende.

Während des Laufens traf man immer wieder auf Teilnehmer, die halb bewundernd, halb bedauernd viel Erfolg wünschten. Auch gab es Rufe wie super, toll etc. Leider blieb es oft nur beim Rufen, aber damit ist halt niemanden geholfen. Auf jeden Fall war es eine ganz neue Erfahrung mal nicht gegen, sondern für etwas zu laufen! Und das bei Dietmar alles Hand und (Bar-)Fuß hat, davon kann (und sollte) sich jeder auf seiner Homepage selber überzeugen:

www.laufmalwieder.de

Heike


P.S. Geich stand auch der Spendenerlös fest: die Zählung ergab unglaubliche 2.121,00 Euro.

 
[team/fuss.htm]